Deutschland, Slumil K’ajxemk’op, Dez. 2024
aus der Geographie, die sich Deutschland, Slumil K’ajxemk’op nennt, senden wir euch starke und solidarische Grüße aus dem Netz der Rebellion. Das Netz der Rebellion ist ein Netzwerk von Personen, Gruppen und Kollektiven, die sich zusammengefunden haben, um die Reise für das Leben in unserer Geographie zu organisieren, und da wir verstehen, dass die Verpflichtung der Erklärung für das Leben nicht mit der ersten Etappe der Gira endete, fahren wir fort, Netzwerke von unten und links zu knüpfen, basierend auf dem politischen Konsens, der in der Erklärung für das Leben formuliert wurde.
Als Netzwerk versuchen wir, den Aufbau von Autonomie in unserer Geographie voranzubringen, inspiriert von euch, den zapatistischen Gemeinschaften und anderen CNI-Organisationen, aber auch vom kurdischen Volk und unserer eigenen Geschichte. Diese Bemühungen, die neue Welt von unten aufzubauen, wollen wir mit Verteidigungs- und internationalen Solidaritätsaktionen verbinden, denn die Gira hat uns gezeigt, wie viel wir erreichen können, wenn wir uns besser koordinieren und auf ein gemeinsames Ziel konzentrieren. Bei der Koordinierung orientieren wir uns an den 7 Prinzipien von des gehorchenden Regierens, die Ihr uns während der Gira sehr gut erklärt habt und die uns bereits gute Dienste leisten! Eine weitere Erkenntnis, die wir von der Gira mit in unsere Praxis nehmen, ist, dass wir beginnen müssen, das alte Wissen unserer Vorfahren wiederzuerlangen, das Herz in den Kampf einzubeziehen, uns wieder mit der Erde zu verbinden, mit offenem Herzen einander zuzuhören und miteinander zu sprechen. Wir wollen all dies in einem gemeinsamen Projekt zusammenführen, denn wir sehen, dass nur die Einheit uns weiterbringen kann.
Um ein paar Beispiele zu nennen, wie das im Moment aussieht: In der Stadt Hannover versuchen wir, ein kleines Stück Land zwischen zwei Projekthäusern zu bewirtschaften, fast wie ein Stück „Común“-Land, und organisieren auch regelmäßig eine „internationalistische Bar“, in der wir u.a. Informationen über den zapatistischen Kampf verbreiten. In Jena bearbeiten wir das Land mit einem Compa Agricultor, um zu sehen, wie wir Schritte in Richtung Ernährungssouveränität machen können. Wir organisieren Kulturabende, um die Verbindung zwischen uns als Compas zu stärken und wir halten Vorträge über die Situation in Chiapas. Die Recherche-AG (Arbeitsgruppe „InvestigAcción“ des Netz der Rebellion) hat zusammen mit vielen Compas in Mexiko viele Informationen über den sogenannten Maya-Zug und die beteiligten europäischen Unternehmen herausgebracht, und die Gruppen des Netzwerks, die in verschiedenen Ecken verortet sind, verbreiten diese Informationen und führen Aktionen gegen die Beteiligung der Deutschen Bahn an diesem Megaprojekt des Todes durch. Wir unterstützen auch die Kampagne von Europa Zapatista für den Operationssaal im Lakandonischen Urwald, die Eil-Aktionen des Menschenrechtszentrums FrayBa und die Kommuniqués von Euch, Compas Zapatistas.
Auch hier leidet man unter dem kapitalistischen System, auch wenn man es auf andere Weise sieht und spürt. Aber wir arbeiten immer noch daran, uns zu organisieren, und Euer Wort, das Ihr uns vor ein paar Jahren gebracht habt, hat uns sehr geholfen und findet bei den bescheidenen und einfachen Menschen ein tiefes Echo. Wir hoffen, dass wir bald auch hier sagen können: „Genug ist genug“ – bis dahin ist es noch ein weiter Weg, aber wir sind dabei, das Team zu vervollständigen.
Wir danken Euch sehr für die Einladungen zu diesem und zu allen kommenden Treffen. Wir sind dabei, uns zu organisieren, um auch an diesen Treffen teilnehmen zu können, und wir hoffen, dass wir das immer besser organisiert tun. Wir bekräftigen unsere tiefe Solidarität mit Euch und unsere Verpflichtung für die Erklärung für das Leben.
Wir senden Euch eine Umarmung, groß und stark wie ein Elefant.
Das Netz der Rebellion